Sonderfonds Östliches Europa
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Ausstellung: KRABAT. Mensch. Mythos. Marke

KRABAT. Muž. Mytos. Marka

KRABAT. Mensch. Mythos. Marke

17.09.2017 – 15.04.2018

Sorbisches Museum, Bautzen

Projektträger

Serbski muzej / Sorbisches Museum, Bautzen

Krabat-Mühle Schwarzkollm

In Kooperation mit

Sorbisches Institut, Bautzen

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Regionalmanagement Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, Königswartha

Genealogiecenter Schröter, Wittichenau

Schirmherrschaft

Honorarkonsul der Republik Kroatien in Sachsen, Herr Dr. Peter Neumann, Dresden

Gefördert durch

Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft

Europäischer Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raums / Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum im Freistaat Sachsen 2014-2020

LEADER-Region Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft

LEADER-Region Lausitzer Seenland

Schroubek Fonds Östliches Europa

Vitrinen- und Glasbau REIER GmbH

Volksbank Bautzen / Ludowa banka Budyšin

Rechtsanwälte Dr. jur. Peter Neumann

Barrigue GmbH Dresden

Die 3 Brüder Udo, Ingolf und Thomas Schön

omega Datensysteme Bautzen GmbH

Genealogiecenter Schröter, Wittichenau

Stuckhof Jörg Tausch

Zum Projekt

Kaum eine sorbische Sagengestalt hat jemals so viel von sich Reden gemacht, wie die des Zauberers KRABAT. Die Ausstellung behandelt erstmalig das Leben von Janko Šajatović (1624–1704), der aus Žumberak nahe Agram stammte und als Obrist der Kurfürstlichen Kroatengarde unter vier sächsischen Kurfürsten diente. Der kurfürstlichen Familie blieb Šajatović bis zum Tod treu, zuletzt als Berater im Range eines Generaladjutanten. Das Erzählen über „KRABAT“ hat ihn in die Erinnerung eingehen lassen, von wo aus er durch das Werk namhafter Literaten wie Měrćin Nowak-Njechorński, Jurij Brězan und Otfried Preußler als literarischer Held Furore machte. In der Kulturgeschichte des sorbischen Volkes nimmt die aus der Sagenfigur hervorgegangene und bis zur Kunstfigur stilisierte Gestalt des KRABAT eine markante Stellung ein.

Ziel des Projektes ist, das Leben der historischen Person, die sich hinter dem Mythos KRABAT verbirgt, zu beleuchten. Darüber hinaus reflektiert es die Legendenbildung über Janko Šajatović – deutsch Johann von Schadowitz – sowie den Beitrag der sorbischen Kunst und Literatur, die ihn ab dem 19. Jahrhundert zum Mythos werden ließ.

Seit Beginn des 21. Jahrhunderts, insbesondere auf Initiative des 2001 gegründeten KRABAT-Vereins, wurde im deutsch-sorbischen Siedlungsgebiet zwischen Bautzen, Kamenz und Hoyerswerda auf kultureller und touristischer Ebene der identitätsstiftende Wert des Mythos KRABAT als Wirtschaftsfaktor zur Marke entwickelt.

Ein neuer Zugang und von nachhaltiger Bedeutung ist die Vernetzung und die Zusammenarbeit mit Partnern aus der Heimatregion des Krabaten Šajatović im Žumberak und der Bela Krajina, einer Bergregion im Grenzgebiet zwischen dem heutigen Slowenien und Kroatien. Seit etwa der Mitte des 16. Jahrhunderts wurden dort seitens der Habsburger Monarchie Wehrbauern angesiedelt, deren Abstammung, wie die des Janko Šajatović, uskokisch war. Die historische Aufarbeitung seiner Biografie ruft in seiner Herkunftsregion, die heute wirtschaftlich schwach strukturiert ist, derzeit eine Welle von großem Interesse hervor und geht mit einer starken Identifizierung der dortigen Bevölkerung mit dem Leibgardisten Janko Šajatović einher. Darauf verweist die Gründung von Vereinen, Marketing- und Reiseunternehmen, sowie touristischen Konzepten, die mit der Marke KRABAT in direktem Zusammenhang stehen. Die Zusammenarbeit mit Einrichtungen in Kroatien und Slowenien führte im Zuge der Projektrealisierung zu Wissenstransfer und neuen Kontakten auf wissenschaftlichem touristischem und wirtschaftlichem Gebiet mit den beiden neuen EU-Mitgliedsstaaten.