Sonderfonds Östliches Europa
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Tanja Oster: Vorstellungen von Roma-Weiblichkeit in Rumänien (Magisterarbeit)

Kurzbericht zur Feldforschung im Rahmen des Magisterabschlusses im Fach Volkskunde/Europäische Ethnologie

 

Rumänien gilt als multiethnischer Staat, in dem Roma nach den Ungarn die zweitgrößte "nationale Minderheit" bilden. Im Lande gibt es etwa 50 Roma-Gruppen mit zahlreichen Untergruppen. Kulturwissenschaftliche Analysen von (rumänischen) Roma-Gemeinschaften mit Gender-Perspektive sind sehr selten. Daher war es mein Ziel, im Rahmen meiner Feldforschungen in Sibiu/Hermannstadt das diskursive Feld um weibliche Roma-Identität - in Abgrenzung vom negativ besetzten Begriff "Ţigan" ("Zigeuner") - zu untersuchen. Als Ergänzung der Analyse des medial vermittelten Bildes von Roma-Ethnizität und -Weiblichkeit wollte ich Romni verschiedenen Alters und verschiedener Roma-Untergruppen über ihre Selbstwahrnehmung zu Wort kommen lassen.

Erschwerte Zugangsmöglichkeiten zum Feld in Sibiu machten einen Wechsel nach Timişoara notwendig. Meine dortigen Kontakte zu lokalen Organisationen von Roma-Frauen und zu Roma-Aktivisten erbrachten neue Beobachtungen und veränderte Fragestellungen, die für mein Magisterprojekt eine wertvolle Erweiterung bedeuten.

Abschlussbericht:

Der Reisekostenzuschuss des Schroubek Fonds beeinflusste mich bereits in der Konzeptionsphase meines Magisterprojektes, Sibiu als Feldforschungsort in Rumänien zu wählen und meinen Forschungsgegenstand auf die Selbst- und Fremdwahrnehmung rumänischer Roma-Frauen auszurichten. Während meines viermonatigen Aufenthaltes in Rumänien setzte der Reisekostenzuschuss den Rahmen für die Forschung und erlaubte mir als Teil der alltäglichen Grundsicherung zur forschenden Tätigkeit das Abdecken der Kosten für Unterkunft und Verpflegung und somit die Konzentration auf die Durchführung der Forschung. In direktem Bezug zu meinem Untersuchungsgegenstand war es durch den Zuschuss möglich, Zugang zu lokalen Bibliotheken, Organisationen und somit zu relevanter rumänischsprachiger Fachliteratur und wichtigen informellen Netzwerken zu finden. Seinen zentralen Verwendungszweck erfüllte der Zuschuss jedoch im Gestatten derjenigen sozial-räumlichen und sozial-zeitlichen Flexibilität, welche der von mir gewählte unstrukturierte Feldzugang im Rahmen einer ethnographischen Feldforschung erforderlich macht. Als die Kontaktaufnahme mit Roma-Frauen in Sibiu nicht gelang, konnte die Neuorientierung auf Timişoara als Feldforschungsort und – damit in engem Zusammenhang stehend – eine Verlängerung des Feldaufenthaltes erfolgen.

Für Fragen stehe ich gerne unter E-Mail schicken an osters_tanja@web.de E-Mail: osters_tanja@web.de zur Verfügung.