Sonderfonds Östliches Europa
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Martin Adam: Sprachkurs in Breslau März 2011

Martin Adam

Bericht „Tandem-Sprachkurs im Edith-Stein-Haus Breslau“ – 12. bis 26. März 2011

Dank eines Stipendiums des „Schroubek-Fonds Östliches Europa“ war es mir möglich, im März 2011 an einem zweiwöchigen deutsch-polnischen Tandemkurs in Wrocław/Breslau teilzunehmen. Zweimal jährlich findet ein solcher Kurs im Edith-Stein-Haus statt und verbindet somit regelmäßig 20 bis 25 Polen und Deutsche im gemeinsamen Bemühen, neben dem Studium der jeweils anderen Sprache auch neue grenzüberschreitende Kontakte zu knüpfen und Erfahrungen zu teilen. Dabei handelt es sich keineswegs nur um Jugendliche. In diesem Frühjahr war der älteste Kursteilnehmer 77 Jahre alt, die jüngste 21. Der Dialog, der somit nicht nur zwischen Polen und Deutschen, sondern auch zwischen zwei Generationen entstand, wurde durch die Organisation des Kurses begünstigt. Die TeilnehmerInnen waren als jeweils deutsch-polnische Wohngemeinschaft im naheliegenden Studentenwohnheim der Universität Wrocław/Breslau untergebracht. Neben den gemeinsamen Mahlzeiten waren die MitarbeiterInnen des Edith-Stein-Hauses bemüht, gemeinsame Freizeitaktivitäten zu fördern. Somit war auch außerhalb des eigentlichen Lehrprogramms ein stetiger internationaler Austausch gewährleistet.

Unterrichtet wurden die TeilnehmerInnen in vier Gruppen zu je fünf bis sechs Personen, die nach einem schriftlichen Qualifikationstest gebildet worden waren. Während in den Anfängergruppen der beiden Sprachen mehr Wert auf die Vermittlung grammatikalischer und lexikalischer Kenntnisse gelegt wurde, beschäftigten sich die beiden fortgeschrittenen Gruppen überwiegend mit Konversations-, Präsentations- aber auch anspruchsvolleren Grammatikübungen. In zwei Unterrichtseinheiten am Vormittag wurden sie dabei angeleitet von sehr qualifizierten polnischen und deutschen LehrerInnen, die in zehn Tagen ein erstaunlich umfangreiches Programm umsetzten und beeindruckend effizient, aber doch oft unterhaltsam Wissen vermittelten. Im Anschluss daran fanden Tandemgespräche in vorher ausgelosten Paaren statt. Zu einem vorgegebenen Thema galt es, sich 90 Minuten ausschließlich erst in der einen, dann in der anderen Sprache zu unterhalten. Als Hilfestellung bereiteten die LehrerInnen für jede Sitzung einen Grundwortschatz zu den jeweiligen Themen vor. Auf Grund der hohen Disziplin aller Gruppenteilnehmer verliefen sowohl Unterrichts- als auch Tandemeinheiten sehr gut – dementsprechend groß war der Lerneffekt. Durch das gemeinsame Wohnen, Lernen, die gemeinsam eingenommenen Mahlzeiten und einen Ausflug in die Umgebung der Stadt wurde zudem der Zusammenhalt der Gruppe gestärkt. Diese intensive soziale Integration und die enge Zusammenarbeit mit dem Organisationsteam erleichterte die Arbeit deutlich.

Zusammenfassend war dieser Tandem-Sprachkurs somit ein voller Erfolg. Ich bin sehr froh und dankbar, daran teilgenommen zu haben und stelle fest, dass meine Polnisch-Sprachkenntnisse wesentlich größere Fortschritte gemacht haben, als ich anfänglich für möglich hielt.