Sonderfonds Östliches Europa
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Brigitta Triebel: Slowakisch-Kurs

Abschlussbericht Brigitta Triebel

für das Stipendium des Schroubek Fonds Östliches Europa

Das Stipendium des Schroubek Fonds ermöglichte mir, im Juli dieses Jahres die Sommerschule für die slowakische Sprache und Kultur der Comenius Universität zu besuchen. Diese war als dreiwöchiger Intensivkurs, vom 09.07. bis zum 27.07.2012, mit täglich sechs Stunden Sprachunterricht und einem anschließenden Kulturprogramm konzipiert. Zusätzlich bestand das Angebot, an Exkursionen, Projektarbeit und einem Sportprogramm teilzunehmen. Das Programm lag in der Hand des Institutes für Höhere Bildung der Universität, das den Kurs in zwanzigjähriger Erfahrung organisierte. Das Institut verantwortet an der Bratislavaer Comenius Universität ein vielfältiges Sprachkursangebot für ausländische Studierende und andere Interessenten, die Slowakisch als Fremdsprache lernen möchten. Die Qualität des Institutes zeigte sich vor allem an den Lehrkräften, die erfahren und ideenreich die verschiedenen Kurse in Grammatik, Lexik und Phonetik gestalteten. Dank ihres kompetent geführten Unterrichtes wurde die Arbeit in den kleinen Gruppen, die Teilnehmer desselben Sprachniveaus zusammenbrachte, lohnend und effektiv. Auf Grundlage eines Einstufungstestes begann ich in dem Kurs für Fortgeschrittene, die das Sprachniveau B2 nachweisen konnten. Daher gehörten nicht nur Grammatik- und Lexikeinheiten zum täglichen Programm, sondern es bestand in einem erheblichen Maße aus Konversation und Diskussion in slowakischer Sprache. Dieses Zusammenspiel förderte meine Sprachkenntnisse und half mir, sicherer in der alltäglichen Kommunikation zu werden. Diesbezüglich hat der Intensivkurs meine Erwartungen erfüllt. Bereits nach einigen Tagen fiel es mir wesentlich leichter, Fehler zu vermeiden, fließend zu sprechen und auf einen breiteren Wortschatz zurückzugreifen. Am Ende der drei Kurswochen hatte sich mein Sprachniveau um ein vielfaches verbessert. Zugleich war die Sommerschule ein Ort des Austausches zwischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus unterschiedlichen Ländern, die aus verschiedensten Motivationen Slowakisch lernten. Viele gehörten den slowakischen Minderheiten in Serbien, Ungarn, Rumänien und der Ukraine an. Die „krajini“ (dt: Landsleute) lernten in der Sommerschule für ihr slowakisches Abitur, für das Studium an einer slowakischen Universität oder für den alltäglichen Sprachgebrauch, der sich mitunter in ihren Ländern schwierig gestaltet und häufig durchmischt ist mit Idiomen der Sprache der Mehrheitsgesellschaft. Das stellte sich als ein durchaus interessanter Aspekt für meine Dissertation heraus, die sich mit der Kulturaußenpolitik, zu der auch die Minderheitenpolitik zählt, der Slowakischen Sozialistischen Republik in den 1970er und 1980er Jahren befasst. Nicht nur in dieser Hinsicht halfen mir die drei Wochen, in meiner Dissertation voranzukommen. Ich nutzte die freien Nachmittage, um in Bratislava zu recherchieren und erste Gespräche mit Historikern und Kulturschaffenden zu führen.

Ich möchte ein überaus positives Fazit über die drei Wochen in der Slowakei ziehen. Dank des Stipendiums des Schroubek Fonds konnte ich den Sprachkurs des Institutes finanzieren und die drei Wochen erfolgreich für meine Sprachausbildung und für meine Dissertation nutzen.