Sonderfonds Östliches Europa
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Theresa Weicht: Sprachkurs Ungarisch

Theresa Weicht

Bericht: Sprachkurs Ungarisch
Auf der Suche nach einer geeigneten Fördermöglichkeit für meinen Ungarisch-Sprachkurs an der Szegedi Tudományegyetem, der Uni Szeged im Südosten Ungarns, klang dieser Satz auf der Webseite des Schroubek-Fonds ungemein vielversprechend. Da ich scheinbar überzeugend genug begründen konnte, warum ich so ein Ausnahmefall mit Ungarisch bin, stand wenige Wochen nach der Antragsstellung dem Sprachkurs auch finanziell nichts mehr im Wege.
Für Szeged habe ich mich in erster Linie aufgrund der Empfehlung eines Freundes entschieden, habe die Wahl aber nicht im Geringsten bereut. Angemeldet war ich ursprünglich für zwei Wochen, konnte mir durch die Förderung des Schroubek-Fonds aber auch den dreiwöchigen Aufenthalt leisten und blieb schließlich auch noch die vierte Woche. Alles kein Problem! – Das Team der Hungarologie, das den Kurs ausrichtet, verdiente sich nicht nur in dieser Frage mit seiner ausgesprochenen Flexibilität und Geduld einen großen Sympathiepunkt.
Das Kursprogramm der vier Wochen war sehr intensiv. Vormittags hatte ich je zweimal 90 Minuten Sprachkurs mit einer Ungarisch-Lehrkraft (9h00 – 12h30), nachmittags gab es entweder eine Vorlesung zu einem kulturellen oder historischen Thema mit Dozenten der Uni Szeged oder aber eine Exkursion zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten der Stadt (14h00 – 15h30), und anschließend nochmals eine Einheit Sprachpraxis mit Studierenden der Hungarologie / angehenden Ungarisch-Lehrern (16h00 – 17h30). Abendliche Filmvorführungen, optionale Ausflüge an zwei der Wochenenden sowie gemeinsame Abendessen zu Beginn, zur Hälfte und zum Ende des Kurses rundeten das Programm ab.
Da für mich gilt: „Weniger ist manchmal mehr“, habe ich bei den kulturhistorischen Vorlesungen und Ausflügen sowie dem Begleitprogramm sehr genau entsprechend meiner Interessen ausgewählt und nicht an allen Veranstaltungen teilgenommen, sondern mich lieber verstärkt auf das Ungarischlernen konzentriert. Der Sprachunterricht hat mir insgesamt sehr gut gefallen und ich habe viel dazu gelernt. Alle Sprach- und Sprachpraxislehrer wie auch die übrigen Kursteilnehmer machten einen sehr motivierten Eindruck auf mich.
Was die Unterrichtsmethoden angeht, kam es ein wenig darauf an, an wen man geriet. In den ersten zwei Wochen fand ich den Unterricht sehr abwechslungsreich und pädagogisch gut aufbereitet. Nach dem Zwischentest schlug meine Lehrerin mir vor, für die dritte und vierte Woche in den nächsthöheren Kurs zu wechseln, um mich mehr herauszufordern. Für meinen Lernfortschritt war das eine gute Entscheidung, allerdings bestand der Unterricht nun zu weitaus größeren Teilen aus dem Abarbeiten von Übungen im Buch, und die Aufgaben des Abschlusstests waren fast genau die gleichen wie am Vortag in der Wiederholungsstunde.
Dieser kleine Wermutstropfen trübt meinen positiven Gesamteindruck jedoch nicht. Schön fand ich auch die sehr interkulturelle und vielseitige Zusammensetzung der Gruppe: Teilnehmende aus verschiedenen Ländern Europas, Ägypten, Tunesien, den USA, China und Japan, Studierende der Finno-Ugristik, Neugierige, ein ägyptischer Touristenführer, Menschen mit ungarischen Wurzeln oder Partnern lernten hier gemeinsam. Szeged, mit etwa 160.000 nicht zu groß und nicht zu klein, wartet neben einer zum Flanieren einladenden Innenstadt mit zahllosen Eisdielen und leckeren, günstigen Restaurants vor allem mit jeder Menge Sonnenschein auf. Ein weiterer Pluspunkt 
Fazit: Ich würde mich jederzeit wieder für diesen Kurs entscheiden und kann ihn nur weiterempfehlen!
Verfasserin: Theresa Weicht.